Freiwillige Feuerwehr Falkenberg/Elster - Ortsfeuerwehr Schmerkendorf

Kontakt

Ortswehrführer: Kamerad Marcel Matschke

OT Schmerkendorf
Hauptstr. 41a
04895 Falkenberg/Elster

Mitglieder der Ortsfeuerwehr Schmerkendorf bei der Übergabe des neuen Feuerwehrfahrzeuges im November 2008

Stellvertretender Ortswehrführer:

 

Kamerad ---

 

 

Anschrift Feuerwehrgerätehaus:

Freiwillige Ortsfeuerwehr Schmerkendorf
Ortsteil Schmerkendorf
Hauptstraße 41a
04895 Falkenberg/Elster




Chronik der Ortsfeuerwehr Schmerkendorf

 


Im Jahre 1912 wurde von der Firma Heiligenstedt aus Herzberg eine neue Handdruckspritze gekauft. 
Mitte der 20er Jahre stand dann die Gründung einer FFw zur Debatte.

Die Vorschläge des damaligen Amtsvorstehers von Falkenberg Otto Dietrich und der Wehrleiter von Falkenberg, vertreten durch die Kameraden Kieslack und Marschner, in Schmerkendorf eine FFw zu gründen, schlug im Dezember fehl. Die Gemeindeväter befürchteten eine zu hohe Belastung der Gemeindekasse. Nach wiederholter Aussprache mit den Gemeindevertretern wurde am 10. Januar 1926 die FFw Schmerkendorf gegründet. An diesem 10. Januar traten der Schmiedemeister Oswald Manigk, der Stellmachermeister Albert Zimmermann, der Friseurmeister Otto Löbus sowie die Bürger Franz Schreiber, Richard Ringel, Otto Richter, Albert Richter, Max Hendel und Max Lehmann in die FFw Schmerkendorf ein. Es folgte im gleichen Jahr noch mehrere Bürger der Gemeinde Ihrem Vorbild.


Die 1. Wehrleitung setzte sich aus dem Wehrführer Kamerad Oswald Manigk, Spritzenmeister Kamerad Albert Zimmermann und dem Kassierer Kamerad Franz Schreiber zusammen.


Am 17. Januar 1926 wurde dann die von der Gemeinde gekaufte Handdruckspritze laut Protokoll mit folgendem Zubehör an die FFw übergeben: 1 neue Plane, 4 neue Schläuche, 3 alte Schläuche, 2 alte verbrauchte Schläuche, 2 Mundstücke, 4 Schlüssel, 1 Beil, 1 Zang, 1 Holzhammer, 6 Wassereimer, 3 Leitern, 3 Feuerhaken, sowie 1 Verbindungsmundstück.


Als erstes Gerätehaus stand ein altes Blockhaus zur Verfügung. Es stand gegenüber der Kirche auf dem Dorfanger zwischen den Grundstücken Sperreuter und Hanke - Mietsch. 

Innerhalb des Ortes wurde die Spritze bei Einsätzen von den Kameraden gezogen, bei überörtlichen Einsätzen waren die Kameraden Walter und Otto Richter mit Ihrem Pferdegespann als Spritzenfahrer verpflichtet. Dies geschah so z.B. 1930 zum Lokschuppenbrand auf dem Bahnhof und Scheunenbrand in Marxdorf. 

Im Jahre 1938 musste aus gesundheitlichen Gründen der amtierende Wehrführer Oswald Manigk zurücktreten. Diese Funktion übernahm als Nachfolger der Kamerad Albert Zimmermann.


Im selben Jahr wurde das Gerätehaus wegen Baufälligkeit abgerissen. Die Feuerlöschgeräte wurden in den folgenden Jahren in verschiedenen Gebäuden untergebracht. Die Gemeinde konnte sich nicht zum Neubau eines Gerätehauses entschließen. So kam es, dass sie Löschgeräte im Schuppen des alten Pfarrhofes und später in einem alten Gemeindehaus untergestellt wurden.


Um die Brandbekämpfung zu verbessern wurde 1943 von der Gemeinde eine Motorspritze TS8 mit Hänger gekauft. Noch im selben Jahr bestand die TS8 Ihre Generalprobe, als im Spätsommer ein Flugzeug auf das Gehöft Otto Kube stürzte und dieses völlig niederbrannte. 

In den letzten Jahren des 2. Weltkrieges, als die Männer an den Fronten kämpfen mussten, wurden Frauen des Ortes zum Dienst in der Feuerwehr verpflichtet. Diese Frauen dürften vielen bekannt sein: Gerda Reichardt, Lydia Wettstein, Liesbeth Bolduan, Erna Eulitz, Vera Pauke, Waltraud Boldt, Ilse Sell, Brunhilde Fliger und Else Matschke. Sie bewiesen damals schon, dass Frauen ihren Mann stehen konnten. Denn nach dem Bombenangriff 1945 auf Falkenberg war die FFw Schmerkendorf zwei Tage ununterbrochen im Einsatz, um die entstandenen Brände abzulöschen. 

Nach 1945 musste die FFw Schmerkendorf neu gegründet werden. Erster Wehrführer war Kamerad Friedrich Terasa.

1946 übernahm Kamerad Heinz Schrey mit seinem Stellvertreter, dem Gastwirt Max Hendel, die Leitung der Feuerwehr. Die Löschgeräte aus dem baufälligen Gemeindehaus wurden in eine Blechgarage auf dem Gründstück des Wehrführers untergebracht.


Der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses macht sich dringend notwendig. In der Amtszeit des Bürgermeisters Herold wurde in den Jahren 1950 bis 1952 ein neues Gerätehaus mit einem Holzturm errichtet. Später wurde der Turm wegen zunehmender Schräglage wieder abgerissen. Um eine Alarmierung der Kameraden zu erreichen, wurde eine nicht mehr genutzte Sirene aus Falkenberg erworben. Durch verschiedene Arbeitseinsätze der Kameraden wie z.B. Pflanzen von Bäumen, Räumen von Gräben sowie Veranstaltungen wie dem Maskenball und die Demontage und den Aufbau der Sirene übernahmen die Kameraden in Eigenregie. Leider waren an diesem Tag nicht alle Kameraden anwesend, da sie zu einem Katastropheneinsatz wegen Hochwasser gerufen wurden. Im Sommer 1958 erklang zum 1. Mal probeweise der alarmierende Ruf. Es war eine Sirene mit einem hohen und einem tiefen Ton. 


1967 bekam die Stadt Uebigau ein neues Löschfahrzeug, dadurch konnte das Hilfsfahrzeug, ein LKW Garant, nach Schmerkendorf umgesetzt werden. Das Fahrzeug wurde in unzähligen Stunden umgebaut, dadurch war die FFw Schmerkendorf nicht mehr auf den Vorspanndienst von Traktoren angewiesen.   


Durch Erkrankung des Wehrleiters Heinz Schrey hatte vorübergehend sein Stellvertreter, der Kamerad Max Manigk, das Heft fest in der Hand. Zum Ende des Jahres 1969 musste der Kamerad Heinz Schrey, aus gesundheitlichen Gründen, die Funktion des Wehrleiters niederlegen und der Kamerad Walter Zimmermann wurde im Amt des Wehrleiters der FFw Schmerkendorf bestätigt. Durch sein späteres Arbeitsverhältnis beim Rat des Kreises Herzberg, Abteilung Inneres, Referat Brandschutz, konnte er die Tätigkeit als Wehrleiter nicht länger ausüben.

Am 1. Juli 1973 wurde der Kamerad Gerhard Becker als Wehrleiter vom Rat der Gemeinde Schmerkendorf eingesetzt und in seinem Amt bestätigt. Ihm zur Seite standen für Einsatz-, Aus- und Weiterbildung die Kameraden Horst Schubert und Heinz Kunde. 


Wegen Typenbereinigung erhielt die FFw Schmerkendorf 1974 ein neues Löschfahrzeug vom Typ LO LF 8 TS8 mit STA. Dieses konnte im Gerätehaus nicht untergebracht werden, da die Tore zu niedrig waren. Es machte sich ein Um- und Ausbau erforderlich. Der damalige Bürgermeister Dietmar Große setzte sich für den Umbau tatkräftig ein. Durch die Unterstützung der damaligen Betriebe VEB „Ausbau", „LPG Frieden Beyern - Falkenberg", „Schaltanlagen Uebigau", und der Energieversorgung sowie 1635 freiwillige Aufbaustunden der Kameraden, konnte der Umbau in kurzer Zeit fertig gestellt werden. Später wurde noch die Einfahrt betoniert und eine kleine Garage für unsere alte Technik gebaut. 


Bei vielen Gelegenheiten hat die FFw beweisen können, dass sie sehr gute Ergebnisse erreichen kann. Seit es Leistungsvergleiche im Feuerwehrkampfsport gibt, haben wir uns mit unterschiedlichen Leistungen daran beteiligt.

In den 70er Jahren belegten wir stets vordere Plätze - auch im Kreismaßstab. Im Jahre 1976 konnten wir als Kreissieger von 1975 in der Disziplin Löschangriff am Bezirksausscheid teilnehmen und erreichten den 2. Platz.  

Auch bei Katastrophen waren wir im Einsatz, 1973 in Grünewalde, wo wir mit 3 Gruppen im Einsatz waren. Ebenso bei einem Großbrand in den Wäldern von Großräschen, wo wir 1983 vier Tage lang mit mehreren Gruppen im Einsatz waren.


Um alle der FFw übertragenen Aufgaben zu erfüllen, durfte auch die Qualifizierung nicht zu kurz kommen. Zweimal Feuerwehrdienst im Monat, organisiertes Selbststudium und Lehrgänge an der Feuerwehrschule in Kamenz waren selbstverständlich. 


Wir führten jedes Jahr im Oktober mit der Brandschutzgruppe Kontrollen in den Wohnungen und Betrieben durch. Auch eine Gruppe „Junge Brandschutzhelfer" gab es in der FFw Schmerkendorf. 1980 konnte die FFw als Vorbildliche Feuerwehr ausgezeichnet werden. Dieser Titel konnte 1983 erfolgreich verteidigt werden.


Im November 1989 kam dann das für alle unfassbare - die Wende. Die Mauer fiel und es begann eine neue Ära für alle Bürgerinnen und Bürger der ehem. DDR. Ebenso hatte dies natürlich auch Auswirkungen auf das Geschehen in der Feuerwehr. 

Im Jahre 1990 musste der amtierende Wehrleiter Kamerad Gerhard Becker aus gesundheitlichen Gründen sein Amt abgeben. Auf einer Versammlung der FFw wurde Kamerad Walter Wittenberg zum neuen Wehrführer gewählt und in seinem Amt von der Gemeinde bestätigt. Als stellvertretender Wehrführer wurde Kamerad Horst Schubert gewählt. Schriftführer wurde der Kamerad Erhard Ringel und als Kassierer Herbert Matschke.

Es fehlten nach den neuen Richtlinien die entsprechenden Qualifikationen der Kameraden. Es wurden Schulungsanschlüsse für Wehrführer, Zugführer, Gruppenführer, Truppführer und Truppmännern gefordert. 

Es mussten DIN - gerechte Einsatzkleidung und verschiedene neue Ausrüstungsgegenstände beschafft werden. Das alles wurde entsprechend der jeweiligen finanziellen Situation nach und nach angeschafft. Zum 70jährigen Bestehen der FFw Schmerkendorf, am 10. Januar 1996, wurde von der Baufirma Kramer und Placek eine Vereinsfahne gesponsert.


Ein weiteres Ziel war wieder einmal die Gründung einer Frauengruppe. Romy Schubert war die Erste.

Ihr folgten Inge Matschke, Carina Hofmann, Renate Becker, Barbara Wegner, Hannelore Sternkopf, Helga Kramp, Simone Willomitzer, Marita Trage, Gundula Manigk und Silvana Matschke. Auch eine Jugendgruppe unter der Leitung der Kameraden Matthias Kluge und Roland Höll wurde erfolgreich aus dem Boden gestampft.

Am 9. Oktober 1998 wurde dann der Feuerwehrverein Schmerkendorf e.V. gegründet. Es wurde ein Statut ausgearbeitet und in einer Gründungsversammlung einstimmig beschlossen.   


Im Dezember 2000 trat aus gesundheitlichen Gründen der Ortswehrführer Walter Wittenberg und Schriftführer Kamerad Erhardt Ringel zurück. Im Jahre 2001 übernahmen der Kamerad Udo Schubert den Posten des Ortswehrführers, der Kamerad Matthias Kluge den Posten als sein Stellvertreter, der Kamerad Wilfried Matschke den Posten als Kassierer und die Kameradin Gundula Manigk den Posten als Schriftführerin. 


Im September 2003 wurde mit dem 1. Bauabschnitt des Umbaus des Gerätehauses begonnen. Unser Fahrzeug und die Einsatzkleidung wurde vorübergehend bei Herrn Burghard Richter untergebracht.

Im Januar 2004 wurden unser Fahrzeug und die Einsatzkleidung zurück in die Fahrzeighalle gebracht. In dem ersten Bauabschnitt entstanden eine neue Fahrzeughalle und erstmalig Sanitäreinrichtungen.


Der 2. Bauabschnitt begann im Sommer 2004. In diesem Bauabschnitt wurden ein Schulungsraum und eine Küche angebaut. Der 3. und letzte Bauabschnitt wurde 2005 mit dem Außenputz und Pflasterarbeiten abgeschlossen.

Die Sanierung des Gebäudes kam durch tatkräftige Unterstützung der Kameraden schnell voran.

Die Einweihung des nun fertigen Gerätehauses fand im Oktober 2005 statt. Unsere Ortsfeuerwehr zählt zurzeit 41 aktive Mitglieder, davon sind 7 weibliche Mitglieder und 43 passive Mitglieder. Das Durchschnittsalter der 41 aktiven Mitglieder beträgt 35,4 Jahre.


Dies war ein kurzer Rückblick auf die 80- jährige Geschichte der FFw Schmerkendorf.